hilmar ebert

 Moderne Kleinkunst

Teil II:

paper book

Moderne Kleinkunst (German)

Hilmar EBERT & Hans GRUBER

= he-chess 2

Teil I: Die besten Wenigsteiner,

Teil II: Wenigsteiner-Jahrespreis.

Aachen: four men only, 577 Diagramme

 Wie das Zitat beweist, wurde schon vor ca. 2500 Jahren das Kleine und Wenige als das eigentlich Große und Viele erkannt und verehrt ... Auch auf dem Schachbrett - und im Herzen der Schachspieler! - sind gerade die herausragenden Leistungen in Partieend­spiel, Studien- und Problemkunst oft in besonderer unauslöschlicher Erinnerung, werden gerade diejenigen ultimativen Geistesblitze begeistert weitergezeigt, die in edler Begren­zung der Steinezahl das Geheimnis des Schachspiels konzentriert, kompakt und gebün­delt auf wenige Steine fokussieren!

 Die folgenden Perlen der Schachkunst sind kleine Kostproben des in Kürze erschei­nenden Buches des Autors (mit H. Gruber) „Moderne Kleinkunst“ - Band 2 der neuen he-chess-Reihe! - nach ca. 20 Jahren intensiver Erforschung des Wenigsteiners und Aufbau der weltgrößten Sammlung auf diesem Gebiet („SAM“, ca. 25000 Stücke mit höchstens vier Steinen.) mit fast 600 Diagrammen ein Monument der besten Wenig­steiner nach 1950. Zugleich liegt hiermit eine Dokumentation der Jahrespreise für die beste schachliche Kleinkunst seit 1979 vor (Preis trotz 420 Seiten in Leinen, Fadenhef­tung, Goldprägung nur 39,80 DM!) - erhältlich bei: B. Schwarzkopf, Hauptstr. 137, D-41352 Korschenbroich.

Teil II:

    Hier nun weitere Beispiele zur modernen Kleinkunst im Schachspiel, unver­gängliche Perlen der Geisteskraft und der Ästhetik zugleich, entnommen als Aus­zug aus dem in Kürze erscheinenden Buch „Moderne Kleinkunst“ - Band 2 der neuen he-chess-Reihe! - mit fast 600 Diagrammen ein Monument der besten Wenigstei­ner nach 1950 (Preis trotz 420 Seiten in Leinen, Fadenheftung, Goldprägung! nur 39,80 DM!) - erhältlich bei: B. Schwarzkopf, Hauptstr. 137, D-41352 Korschenbroich.

 Diagrams below in the picture!

Lösungen Teil II:

Nr. 19: 1.Kg6? (1...h3 4.f4 Kg3 3.f5 h2 4.f6 h1D 5.f7 Dh8) 1...Kg1! 2.f4 h3 3.f5 h2 4.f6 h1D 5.f7 Dh8 ...; 1.f4? Kg3! (2.Ke(g)5 h3 3.f5 h2 4.f6 h1D 5.f7 Dh8).

1.Ke6!! h3 2.f4 hg3: 3.f5 h2 4.f6 h1D 5.f7! Dh8 6.De7= Verblüffender Ent­fer­nungs­schlüssel.

Nr. 20: 1.Ta2? a5! 2.Tb2 a4 3.Ta2 a3 Zugzwang

1.Th2!! a5 2.Ta2 a4 3.Tb2 a3 4.Ta2 Kf1 5.Ke3 Kg1 6.Kf3 Kh1 7.Kg3 Kg1 8.Ta1#; 3...Kf1 4.Ke3 Kg1 5.Kf3 a3 6.Ta2 Kh1 7.Kg3 (4...a3 5.Ta2 Kg1 6.Kf3 Kh1 7.Kg3 ...). Echo und feine Auswahlstrategie bei Tempoverlust.

Nr. 21: 1.Ke3? Kg1!

1.Dd2! - 2.Kf3 Kh4 3.Dh6# (2...Kf1 3.Dc,d,e1#); 1...Kg1 2.Kf3 Kh1 3.Dg2#; 1...Kh3 2.Kf3 Kh4 3.Dh6#. Hinterstellung, gibt 3 Fluchtfelder; Zugzwang.

Nr. 22: 1.Kb6! Kb8 2.Se7 (2.Sd6? 3.a3 6.a6 7.Sb5 8.a7 Kc8! 9.a8D+ ...?) Ka8 3.a3!! Kb8 4.a4 Ka8 5.a5 Kb8 6.a6 Ka8 7.Sd5! Kb8 8.a7+ Kc8! (8...Ka8 9.Sc7#) 9.Kc6! Kd8 10.a8D#. Voraus-Tempoverlust 3. a3! mittels Aufspaltung des Doppel­schritts.

Nr. 23: a) 1.f8L! Kf6 (1.Df5+? Kd6!) 2.Df5#; b) 1.f8T! Kd6 2.Tf6#; c) 1.f8D! Kb5 1.f8T? Kb5!) 2.Dfc5#; d) 1.f8S! Kd6 2.Dc5#. Erstes und bestes AUW-Stück unter meh­reren, da der weiße Bauer auf dem gleichen Standfeld bleibt; die Versetzungen erfolgen jeweils auf der Horizontalen!

Nr. 24: Satz: 1...Kd2 2.Kf2 Kd1 3.Ke3 Ke1 4.Tc1#

1.Ke1? patt. 1.Kg2? Ke2!; 1.Sg4? Kd3!

1.Kg1! Ke2 (1...Kd2? 2.Kf2!) 2.Kg2 Ke3 (2...Kd2? 3.Kf2!) 3.Kf1! Kd2 4.Kf2 Kd1 5.Ke3 Ke1 6.Tc1# bzw. 2...Ke1 3.Kf3 Kd2 4.Kf2 Kd1 5.Ke3 Ke1 6. Tc1# Vor­plan: Abwälzung der Zugpflicht. Erstes Tempoduell im Wenig­steiner!

Nr. 25: 1.Ke5? Kh7! 2. Df7+ Kh8!; 1.Kd5? Kg5!; 1.Le7? Kh7!

1.Ke4! Kh7 2.Df7+ Kh8 3.Lc3#, 2...Kh6 3.Kd2# bzw. 1...Kg5 2.Df5+ Kh6 3.Lf8#, 2...Kh4 3.Le1#. Vier Läufermatts (einziges #3 mit mehr als zwei (!) ver­schie­denen Läu­fermatts); Sperrmeidung im Schlüssel.

Nr. 26: a) 1.h1D! Kf5 2.Da8 g7 3.Dh8 gh8:D#; b) 1.Kf3! Kg5 2.Kg2 Kf4 3.Kh3 h1D#. Weiträumige Manöver der Umwandlungsdame in a), ein unvermutetes Echo in b).

Nr. 27: 1.Kd7! Kh2! Tempo 2.Ke6 Kg2 3.Kf5 Kf1 4.Kg4 Ke2 5.Kh3 Kf3 6.Kh2 Kg4 7.Kh1 Kh3 8.Lg1 Sg3=. Bestechendes Tempospiel des weißen Königs im ersten Zug (einer von mehreren Zuglängenrekorden für die Materialgruppe).

Nr. 28: 1.f3! Le8! 2.f2 Kg2 3.f1S Kf2 4.Ke4 Ke1 5.Kf3 Ld7 6.Kg2 Lh3 7.Kh1 Kf2 8.Sh2 Lg2#. Umwandlung in Springer und phantastischer Auswahl-Entfernungs­zug des Läufers zu Beginn der Lösung.

Nr. 29: *1...Kb2 2.c1L Kc3 3.Ka3 Ta1#

I) 1.c1T! Kb2 2.Tc3 Kc3 3.Ka3 Ta1#, II) 1.c1S! Kb2 2.Sd3 Kc3 3.Ka3 Ta1#, III) 1.Ka5! Kb2 2.Ka4 Kc3 3.Ka3 Ta1#. Die drei Unterverwandlungen und der „Verzicht“ auf den schwarzen Bauern führen in Zugwechselform zu einem vierfachen identischen Echo.

Nr. 30: 1.Sc6! Ta7! 2.Kg6 Kb7 3.Kf7 Kc6: 4.Ke8 Kd6 5.Kd8 Ta8#. Hilfsmatt-Inder nach Voraus-Springeropfer, auch Zuglängenrekord für die Materialgruppe.

Nr. 31: 1.Th3! Dc8! 2.Kg4 Kf6+ 3.Kh5 Dh3:#. Strategisches Voraus-Turmopfer und Hinterstellung der Dame mit Oneliner-Asymmetrie nach 2. Kg4. Dr. John Nie­manns er­klärter Liebling in seinem Buch Wenigsteiner im Hilfsmatt!

Nr. 32: 1.Kb5! Sb7 2.Ka4 Kc5 3.Kb3 Kb6 4.Ka4 Sc5#. Zweimal Königs-Rückkehr, vier (!) Tempozüge des schwarzen Königs.

Nr. 33: a) 1.Kf2! Ta1! 2.Ke2 Lb1 3.Kd1 Ld3#; b) 1.Ke2! Th1 2.Kd2 Lg1 3.Kc1 Le3#. Zweimal Hilfsmatt-Inder.

Nr. 34: 1.Kb2! Kb7 2.Dc4 Ka7/Ka8/Kb8 3.Dc8=/Dc7=/Da6=; 1...Kc5 2.Dd7 Kb4/Kc4 3.Dc6/Le7=. Dreimal Echo; unerwarteter, eindeutiger Königseinsatz.

Nr. 35: 1.a4! g5 4.a7 g2 5.a8D Kh2 6.Dh8+ Kg3 7.Dd4 Kh2 8.Dh4+ Kg1 9.Dc5 Kf1 10.Df4+ Ke2 11.Dg3 Kf1 13.Df3+ Kg1 13.Kd4 Kh2 13.Df2 Kh1 15.Dh4+ Kg1 16.Ke3 Kf1 17.Dh3 Ke1 18.Dg3: Kd1 19.Dc6 Ke1 20.Df3=; (14...Kh3 15.Ke4 Kh2 16.Kf3 Kh3 17.Dd4 oder Dg2:+ und =20). Exzelsior; Zuglängenrekord für die Materi­algruppe (auch #18; noch nicht computerge­prüft!).

Nr. 36: 1.Ka1! Kc4 2.Ka2 b4 3.Ka3 b5 4.Ka4 b6 5.Ka5 b7 6.Kb6 Kd5 7.Kc7 Ke6 8.Kd8 b8D#. Verblüffende Eindeutigkeit der langen Zugfolge bei derart einfachen Mitteln. (wirklich noch nicht vollständig überprüfbar mittels Computerprogramm?!).

 [1] Bearb. v. Gia-Fu Feng & Jane English, Haldenwang: Irisiana Verlag, 1972