# 100
by
©
Hilmar Alquiros,
Philippines
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Hilmar Ebert, Aachen
Kegelschach...
Die Schwalbe (120) S. 140-143, XII 1989
Man schätzt, dass es etwa 100 Kegelprobleme gibt – aber so ganz genau kann dies wohl niemand eingrenzen, da zunächst einige ältere und zum Teil schwer zugängliche Quellen zusammengetragen werden müssten. Und just hierzu möchte der Verfasser alle Schachfreunde herzlich um Mithilfe bitten: Hinweise aller Art zu Aufgaben, Quellen, Inkorkretheiten usw. mit dem allseits beliebten Kegelmotiv sind willkommen! Die Ergebnisse könnten dann einmal für alle Schachfreunde verfügbar gemacht werden („ninepins only“…), auch Vorgängerfragen künftig zuverlässiger geklärt werden. Im folgenden eine kleine Übersicht: einschlägig bekannte Stücke mit Korrektheits- und Verführungsangaben nach vollständigen Computerüberprüfungen sowie Beispiele aus dem nichtorthodoxen Bereich bzw. Anregungen zu Erweiterungsmöglichkeiten des Kegelschemas! Nr. 1 zeigt die Minimaldarstellung mit weißer Dame mit Satz-, Verführungselementen, Zug- und Fesselungswechsel; inhaltlich schlichter ist die Asymmetrie in Nr. 1a erzielt (P. Cathignol, diagrammes, 1981: Ke2, De1–Ke5 usw.; #8). (Der Schriftleiter hat mit Nr. 1b eine weitere Minimaldarstellung mit wD eingefügt: 1. Ke1! d3 2. Kd2 1. Ke2? e3+#!). Nr. 2 arbeitet ausnahmsweise ohne Dame (Springerumwandlung!); Nr. 3 dagegen benötigt zuerst zwei, um eine auf drei verschiedene Arten wieder zu opfern; ebenfalls mit Bauer und Dame in der Diagrammstellung zeigt Nr. 4 (und sogar von einer Lady komponiert) 5 diverse Mattbilder nach Königsschlüssel(!), letzteres fehlt in den sehr ähnlichen Darstellungen von C.C.W. Mann (Nr. 4a: Niederländische Schachzeitung, 1907: f4, Kd8, Dd1, Be2–Kd5 usw.) und E. Palkoska (Nr. 4b: Deutsches Wochenschach(?), 1907; Kb8, Dh2, Bf2–Ke5 usw.; #4). Springer und Dame teilen sich die Aufgabe in ... Nr. 5 mit reizvollen Verführungen, Abzugsschach nach Batterieaufbau und einer kleinen Unebenheit, die jedoch vermeidbar ist (Nr. 5a: J. Peet, vor 1910, Quelle: Kg1, Db7, Sbl–Kd5 usw.; #4). Aus jüngster Zeit stammt die fünfzügige Aufgabe von H. Weissauer mit Läufer und Dame Nr. 6 mit pfiffigem Abspiel und neuartigen Mattzügen; mit diesem Material sind neben einer kleinen Zweizüger-Asymmetrie von J. Peacock (Nr. 6a: The Fairy Chess Review, 1946: Ka5, Dh5, Lf5–Kd5 usw.; #2) auch Vierzüger bekannt (Nr. 6b: J. Peet, vor 1910: Kd7, Da5, Lh5–Kd5 usw.; #4 sowie Nr. 6c: A. Keller, vor 1910: Kg1, Dh5, Ld2–Kd5 usw.; #4, deren Duale dem Computerauge jedoch nicht verborgen blieben…). Dass auch mit Schwerfiguren eine Reihe von Mattbildeffekten erzielt werden können, bewies schon die frühe Nr. 7 sowie Nr. 7a von J. Peet (vor 1910: Ke8, Dd2, Tb7–Kd5 usw.; #4); immerhin dürfte sich gerade der schwerblütigere Turm besser zu langzügigen, komplizierteren Ideen eignen wie z.B. in Nr. 8 mit „Gabel-Wechsel“ oder in der bisher wohl zugänglichsten Aufgabe Nr. 9 – mit zugleich vermutlich der einzigen Ro- chade (im Schlüssel!) – während die große Rochade außer einer virtuellen Darstellung (Nr. 9a: H. Ebert, 200 ausgewählte Schachaufgaben, 1987: Ke1, Dg1, Tal–Ke4 usw.; #8) noch immer auf ihre Entstehung hofft! Lässt man weitere Steine bzw. auch schwarze Figuren zu, sind natürlich vielfältige Motive mit der Kegelromantik zu verknüpfen, sogar als Studie (Nr. 10) mit doppelter Springerumwandlung, im Zweizüger Nr. 11 mit pointierter Asymmetriebegründung oder in verspielten optischen Kleinigkeiten wie Nr. 11a (Kombination mit der „Home-Base“: H. Ebert, Stern, 1989: Ke1, Lf1, Sg1, Th1–Ke5; #5) und Nr. 11b (H. Ebert, „32–er“, 1987: Ke1, Dd1, Tal, Lc1–Ke5; #3). Zum Abschluss einige heterodoxe Ideen: Minimal mittels Märchen-Kombinationsstein in Nr. 12 (Amazone mit Entfernungsschlüssel!, in naturgemäß illegaler Stellung), Asymmetrie im Hilfsmatt nach Retro-Vorschaltzug in Nr. 13 (in einem gewöhnlichen Hilfsmatt – Nr. 13a – muss die Kegelstellung (Grenzfall!) erst einmal vervollständigt werden (T.R. Dawson, The Fairy Chess Review, 1949: Kd2, Bd3–Kd5, Bc5, c6, d4, d6, e5, e7; #4) sowie die diagonale Form des Kegelschemas in Nr. 14 (auch Horizontalzylinder mit Asymmetrie bereits in Nr. 14a: J. Peacock, FCR 1948, Ke7, De1, Tb5, h5, Le8–Ke5; #2). Sicher sind auch hier der Fantasie keine Grenzen gesetzt, Inhalte und Formen des Kegelschemas zu bereichern – neben den oben genannten Hinweisen zu bisher publizierten Kompositionen sind dem Verfasser auch Druckvorschläge für eine umfassendere Erörterung willkommen! Lösungen s. Scans!1 H. Ebert The Problemist 1987
Matt in 8 Zügen.
1b F. Wolfenter + Co Rochade 1983
Matt in 6 Zügen.
2 H. Ebert Deutsche Schachzeitung 1987
Matt in 6 Zügen.
3 H. Ebert Die Schwalbe 1987
Matt in 3 Zügen.
4 Mrs. F. Baird Manchester Weekly Times 1906
Matt in 4 Zügen.
5 J. Wainwright vor 1910
Matt in 4 Zügen.
6 H. Weissauer idee + form 1989
Matt in 5 Zügen.
7 J. Jespersen vor 1910
Matt in 4 Zügen.
8 H. Ebert Schach-Echo 1987 (Korrektur)
Matt in 8 Zügen.
9 H. Ebert 4. Ehr. Erw., Deutsche Schachbl./Schach-Report 1987
Matt in 9 Zügen.
10 B.N. Sidorow Preis Schachmaty (Riga) 1985
Weiß gewinnt.
11 J. Peacock The Fairy Chess Review 1946
Matt in 2 Zügen.
12 H. Ebert Rex Multiplex, 1982
Matt in 3 Zügen Amazone c1 (D + S)
13 C.E. Lind The Fairy Chess Review, 1936
Schwarz nimmt einen Zug zurück, dann: Hilfsmatt in 1 Zug
14 P. Frey The Fairy Chess Review, 1938 Zylinderschach (vertikal)
Matt in 2 Zügen |
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# 100: Kegelschach...
Die Schwalbe (120) S. 140-143
XII 1989
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Hilmar Alquiros,
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