# 093
by
©
Hilmar Alquiros,
Philippines
|
Hilmar Ebert
Sind Sie ein Kombinationsgenie?
9 Matt-Kombinationen.
Gelungene Kombinationen sind Höhepunkte einer Schachpartie, die das Herz eines echten Schachspielers höher schlagen lassen - selbst der eingefleischteste Positionsstratege träumt in seinem stillen Kämmerlein davon, im nächsten Mannschaftskampf eine „Unsterbliche Partie“ mit einer niet- und nagelfesten Wunderkombination zu krönen ...
Im folgenden können Sie testen, ob Sie das Zeug zu einem echten Kombinationsgenie besitzen. Im Unterschied zu den Erfindern der neuen taktischen Glanzleistungen haben Sie gleich zwei Vorteile: Sie wissen, daß eine forcierte Wendung in der Stellung schlummert - und zwar sind in allen Fällen Matt-Ideen von tragender Bedeutung! - und Sie können die Figuren genüßlich auf dem Brett hin und her bugsieren ... daher sollten Sie sich wenigstens ein Zeitkontrolle genehmigen, um Ihre Ergebnisse mit denen von Schachfreunden besser vergleichen zu können! Geben Sie sich für jede Aufgabe so viele Punkte, wie ihre Nummer beträgt, also Nr.1= 1 Punkt, Nr. 2 = 2 Punkte usw., insgesamt sind somit 45 Punkte erreichbar; ziehen Sie sich außerdem für jede Stunde, die Sie über zwei Stunden hinaus benötigen, je zwei Punkte ab. Es genügt in allen Fällen, wenn Sie die grundlegenden Hauptvarianten klar erkannt hatten, d.h.. wenn Sie gegen Ihren Erzgegner im Klub die gleichen Züge riskiert hätten!
Punkte: Testergebnis:
0
- 5 Versuchen Sie's doch mal mit
6
- 14 Über die Anfänge sind Sie bereits
hinaus -
15
- 24 Bravo! Sie zeigen Talent und Spürsinn,
25 - 34 Hängen Sie Ihren Beruf an den Nagel - werden Sie Schachprofi
35
- 44 Rührend, Großmeister, dass Sie hier 45 (!!!) Wieviel Minuten, Garri ... ?!
1 Kopylow - Karlson Irkutsk, 1961
Schwarz gewinnt
2 Bauer - Göllner Berlin, 1956
Weiß gewinnt
3 Koskinen - Kasanen Finnland, 1968
Schwarz gewinnt
4 Engels - Prof. Cardoso und Beratende Simultan, Ribeirão Preto, 1949
Weiß gewinnt
5 Schewe - Rubinstein Ostende, 1907
Weiß gewinnt
6 Bontsch-Osmolowski - Baranow Moskau, 1953
Weiß gewinnt
7 Kasparjan - N. N. Simultanspiel)
Weiß gewinnt
8 Seirawan - Browne Lone Pine, 1979
Schwarz gewinnt
9 Botterill - Britton England, 1980
Weiß gewinnt
Lösungen:
1) Kopylow - Karlson (Irkutsk, 1961): 1...Td3! droht 2...Sa3 matt und 2... Tc3 matt; auf 2.Sd3: aber folgt 2...Le6 matt!
2) Bauer - Göllner (Berlin, 1956): 1.Th6:+! und nun 1...Kh6: 2.Dg5+ Kh7 3.Dh4+ Kg6 4.f5 matt bzw. 3...Sh5 4.Dh5 matt, - während auf 1...gh6: 2.Dg8+!! Sg8: 3.Lf5 matt ein problemartiges Mustermatt folgt.
3) Koskinen - Kasanen (Finnland, 1968): 1...Db4:!! 2.Lb4: Td2!! - der Turm ist hier fünffach bedroht! - (es droht 3...Sc2+) 3.Dd2: (da auf 3.Td2: die zweite Drohung 3...ab4: matt durchschlägt) 3...Sc2+! 4.Dc2: und der a-Bauer schafft es doch: 4...ab4: matt
4) Engels - Prof. Cardoso und Beratende (Simultan, Ribeirão Preto, 1949): 1.Dh7+! Kh7: (1...Kf8 2.Dh8 matt) 2.Sf6+ Kh8 (2...Kh6: 3.Th3+ Kg5 4.Tg3) 3.Lg7:+! Kg7: (3...Tg7: 4.Th3 Lh5 5.Th5:+ Th7 6.Th7: matt) 4.Tg3+ Kg6: 5.Tg6 matt bzw. 4...Kf8 5.Tg8 matt; dreifaches Opfer in der Hauptvariante!
5) Schewe - Rubinstein (Ostende, 1907): Richtig war (statt 1.Dh7:+) zunächst 1.g5!! De6 (1...Dg5: 2.Dg5 gf5: 3.Dg8:+ reicht nicht zum Remis) und nun erst 2.Dh7:+! Kh7: 3.hg6:+ Kg6: 4.Th6+ Kg5: 5.Kf3 matt.
6) Bontsch-Osmolowski - Baranow (Moskau, 1953): 1.Dd8+!! Kd8: 2.Se6:+ Ke7 (2...Kc8 3.Td8 matt bzw. 2...Ke8 3.Sg7:+ Lg7: [3...Ke7 4.Lg5 matt] 4.Lg5+ und 5.Td8 matt) 3.Lg5+ f6 4.Sd8+ und Schwarz gab auf (4...Te3+ und spätestens 6.Te6: matt), ein gelungener Überfall.
7) Kasparjan - N. N. (Simultanspiel): 1.Tc6:! Lc6: 2.Dc4+ Kb7 3.Dc6:+!! Kc6: 4.Se5+ Kc5 5.Sd3+ Kd4 6.Kd2!! (7.c3 matt). Auch im Partieschach verfügte der vielleicht größte Studienkomponist aller Zeiten bekanntlich über eine beachtliche Spielstärke.
8) Seirawan - Browne (Lone Pine, 1979): 1...Dc4:+!! 2.Kc4: La6+ 3.Sb5 (3.Kc5 d6 matt) 3...Sb5! (droht, z.B. nach 4. Da4 Sa3+ 5.Kc5 d6+ 6.Kc6 Se7 matt) 4.Sd4(!) Sd4: (die erste Batterie) 5.Kc3 (Kc5 d6 matt) 5...Se2+ (die zweite Batterie!) 6.Kd2(!) - (Kc2 Tb2 matt) - 6... Tb2:+ 7.Ke1 Lc3+ ... (8.Kf2 Sf4+ usw. - die dritte Batterie!) und nun wird spätestens klar, warum Weiß bereits nach dem 3. Zug von Schwarz aufgab: nach 9.Kg1 oder 9.Kg3 folgt sofort 9...Tg2 matt; auf 8.Ld2(!) Sf4! ist die Lage für Weiß aussichtslos, z.B. 9.Dc1 (9.Lc3: Sg2: matt; 9.Da4 Ld2:+ 10.Kf2 [10.Kd1 Le2 matt] 10...Lc3+ 11.Dc2 Tc2:+ 12.Ke3 [Kg3/Kg1] Tg2 matt) und der materielle Vorteil ist nach 9...Sd3+ 10.Kd1(!) Sf2+ 11.Ke1 Ld2:+ 12.Dd2: Td2: mehr als genug!
9) Botterill - Britton (England, 1980): 1.Sh3!!! Th1: 2.Sg5!! g6 (2...f6 3.Tf7: Sh6 4.Te7+ Kd8 5.c7 matt bzw. 4....Kf8 5.Tc7+ Ke8 6.Tc8: matt; auf 2...Sh6 folgt sofort 3.Te7+ usw., auf 3...Kf8 geht auch 4.Te6:+ Kg8 5.Te8 matt) 3.Tf7:! Sh6 (sonst 4.Tf8 matt) 4.Te7+ und Schwarz gab auf! Auf 4...Kf8 (4...Kd8 5.c7 matt) würde folgen: 5.Tc7+ Kg8 6.Tc8+ Kg7 7.Le5 matt Unglaublich!! Schwarz durfte das Turmopfer somit nicht annehmen (etwa mit 1...Tb6(!) konnte sich Schwarz noch eine Weile wehren, 2.Tc7 gewinnt aber auch). |
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# 093: Sind Sie ein Kombinationsgenie? 9 Matt-Kombinationen.
Europa-Rochade S. 21+35
III 1989
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Hilmar Alquiros,
The Philippines
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