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076, 410 ff.
©
Hilmar Alquiros, Philippines
Hauch-Zart
Gedichte 1965 ff.

Inhalt:
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Wie Licht von Doppelsternen
Gemeinsam sein,
In absoluten Fernen
Von Einsam-Sein
Auf kein Ergebnis zielen,
Wo Leben liebt –
Sich schlicht geborgen fühlen,
Weil es Dich gibt ...
Wie schön der Zufall aus den Sternen
In unser Leben greifen kann –
Möcht’ gern Dich tiefer kennen lernen
Dein Wesen zieht mich magisch an ...
Wie schön es war, mit Dir zu sprechen,
Auch ohne Worte, wie Du weißt –
Fern schon der bloßen Oberflächen,
Bevor ich wusste, wie Du heißt ...
Wie schön, wenn man sich so verstehen,
So tief und frei begegnen kann!
Was ist da bald mit uns geschehen?!
Mit Dir und mir als Frau und Mann ...
zwischen straßencafé und chateau
dieses flair, das mich aufhorchen ließ –
überwältigt ein bisschen und froh,
denn der frühling war warm in Paris
zwischen Eiffelturm und Notre-Dame:
jener duft, der verliebtheit verhieß –
ein gefühl, das mich oft überkam,
denn der frühling war warm in Paris
zwischen Louvre und Quai de la Gare
tausend wunder, auf die ich hier stieß –
und die nächte berauscht und doch klar,
denn der frühling war warm in Paris
zwischen oper und schauspiel von Sartre
ein enormes kulturparadies –
mit der Liebsten im arm zum Monmartre,
denn der frühling war warm in Paris
zwischen Bois-de-Boulogne und Seine:
manch ein tropfen, der rasse bewies –
und zum abschied noch schnell eine träne,
denn der frühling war warm in Paris ...
Wenn Dein Bewusstsein Sehnsucht funkt
Erfasst es mich im Nu –
Du bist der Dreh- und Angelpunkt
In allem, was ich tu'
Wo geh ich hin, wo kam ich her?
Was zählt, ist nur Dein Kuss –
Du bist die Quelle und das Meer
In meinem Lebensfluss
In Deinem Denken möcht' ich sein
Und Deinem Fühlen,
Als möcht' ich Dich zugleich befrei'n
Und auch durchwühlen
Ich möchte Deine Träume bilden
Und Dein Bewusstsein,
In Deinen innersten Gefilden
Dir Trost und Lust sein
In Deinen Adern möcht' ich sein
Und Deinen Venen,
Pulsierend wie ein dunkler Wein
Dein Herz ersehnen
Du bist die Sehnsucht, die noch wacht,
Die alles nehmen mag und geben,
So leidenschaftlich und so sacht,
Du bist mein Tag und meine Nacht –
Du bist mein Leben ...
Du bist das Ziel auf meinem Weg,
Mein unverborgenes Erstreben,
Du bist das Ufer und der Steg,
Ein unverhofftes Privileg –
Du bist mein Leben ...
Du lässt des Nachts und auch am Tag
Meine Bewusstseinssphären schweben,
Du bist das Leben, das ich mag,
Geht es Dir etwa auch so, sag –
Du bist mein Leben ...
Du bist die Tiefe meines Seins,
Ich stehe fassungslos daneben,
Ein Leben ohne Dich wär' keins,
Mit einem Wort: ich weiß nur eins –
Du bist mein Leben ...
Du bist für mich, was Dir beliebt,
Mein Ein-und-Alles bist Du eben,
Ein Sinn, der sich von selbst ergibt,
Die Liebe bist Du, die mich liebt –
Du bist mein Leben ...
Du bist die Liebe, die mich liebt,
die Sinn mir und Erfüllung gibt,
Du bist der Ernst und auch das Spiel,
Du bist mein Weg und auch mein Ziel,
Du bist mein Anfang und mein Schluss,
so tief und doch ein Hochgenuss,
Du bist, was mir noch Hoffnung gibt –
Du meine Liebe –
die mich liebt ...
Du bist mein Morgen und mein Tag,
und auch die Nacht, die ich so mag,
es gibt nichts Schöneres, das ich wüsste,
Du bist die Freude, die mich küsste,
Du bist die Zeit, die in mir reift,
Du bist die Hand, die nach mir greift,
die Gegenwart, die Zukunft gibt –
Du meine Liebe –
die mich liebt ...
Du meine Sonne, ich Dein Mond,
Du bist der Stern, der in mir wohnt,
Du bist das Licht, das mich so wärmt,
Du bist mein Lied, das Dich umschwärmt,
im weiten Meer bist Du mein Boot,
und noch mein Leben nach dem Tod,
Ein Himmel, den die Erde gibt –
Du bist die Liebe –
die mich liebt ...
Du bist die Liebe –
die mich liebt ...
Ich lade Dich zum Wahnsinn ein,
Nicht ganz allein zu bleiben –
Leibwächter soll die Sehnsucht sein:
Man darf's nicht übertreiben ...
Ich lad' Dich auch zum Spür-Sinn ein
Für beide Existenzen –
Was Dein ist, ist noch lang nicht mein,
Erwarten heißt: begrenzen ...
Ich biet' Dir auch Gespräche an
Statt ewiges Gelaber –
Und liebe, die bekennen kann:
Ganz ohne Wenn und Aber ...
Ein Kind der Freiheit sei die Liebe,
Bar jeglicher Bedrängnis –
Wenn keiner eigenständig bliebe,
Bald wär' sie ein Verhängnis ...
Ich schenk' Dir einen Teil von mir,
Mein Gegen-Teil heißt: Schreiben!
Und gönn' auch Du Dich bitte Dir:
Man darf's nicht übertreiben ...
Wann immer ich bloß an Dich denke,
Und das passiert ja Tag für Tag –
Wenn also ich die Blicke lenke
Auf uns, dann ... geht’s Dir auch so, sag?!
Dann fühl’ ich etwas Neues werden,
Und dass mein Herz vor Freude hüpft –
Ahnst den Himmel auch auf Erden,
Wenn Gegenwart die Zukunft knüpft ...
Andere zeigen ihre Wut
oder ihren Neid bloß –
uns dagegen geht es gut,
innerlich und zeitlos …
Andere laufen gegen Wände,
stumm und unversöhnt –
wir ergreifen unsere Hände
und das Leben strömt …
Massen, die alleine sind,
oder überlastet –
Deine Locken grüßt der Wind
und die Seele rastet …
Eifrig irren sie umher,
andere zu verdammen –
uns jedoch fehlt gar nichts mehr
als viel Zeit zusammen …
Geister, die nur Leiber seien,
tönen all die Spötter –
Du und ich jedoch, wir leihen
uns die Gunst der Götter …
welch ein antlitz, welch ein lachen ...
zwischen staunen und gespür –
welches ahnende erwachen
vor der großen seelentür
abschied von den gehversuchen,
in verliebtheit und mit geist
innenwelttourneen buchen –
dass Du bald Du selber seist
auf der suche nach der wahrheit
und dem eig'nen wesensgrund –
plötzlich und in voller klarheit
... solch ein schöner seelenbund!
welch auch innre augenweide:
harmonie aus yin und yang –
welch ein glück für alle beide,
lebenslang ...?
Ich konnte realistisch sein
Und bin entrückt –
Ich atme Deine Jugend ein
Und bin beglückt
Verhext hast Du mein ganzes Wesen
Mit einem Hauch –
Ich kann in Deinen Blicken lesen:
Du liebst mich auch ...
Wie soll man solch ein Lachen nenne,
Das Leib und Seele heilt –
Wie könnt man einen Menschen kennen,
Wo man noch lieber weilt
Wie soll man solche Sympathie
In Worten bloß beschreiben –
Wenn sich zwei Seelen irgendwie
Einander einverleiben
Wie soll man denn ein Glück verstehen
Das einer Blume gleicht –
Wie könnte so etwas vergehen
Das keiner Windbö weicht
Ich bin die langen Jahre leid,
So angefüllt mit wenig Zeit,
Ich möchte Deine Nähe wählen
Und sanfte Augenblicke zählen
So voll von Innigkeit und Charme,
Unendlich anschmiegsam und warm,
Unendlich anschmiegsam und warm ...
Ich bin die langen Nächte leid
Voll greller Oberflächlichkeit,
Ich möcht' von Eifersüchteleien
Und Habgier alle Welt befreien,
Nur einfach lieben und versteh'n,
Unendlich anschmiegsam und schön,
Unendlich anschmiegsam und schön ...
Ich bin die langen Reden leid
Und all die Chancenlosigkeit,
Ich möcht' nicht planen, sondern jetzt
Und hier nur da sein – bis zuletzt
Ein Lichtblick auf den Wegen sein,
Unendlich anschmiegsam und rein,
Unendlich anschmiegsam und rein ...
Leise huschen Emotionen
In zwei Blicken hin und her,
Ein Umspielen, ein Bewohnen
Beider Körper und viel mehr
Ein Geheimnis gleich Millionen
Inseln, fern von jedem Meer –
Strahlt von jenseits der Neuronen
Tief und überraschend fair ...
Denn die Liebe bleibt Geheimnis
Und der Zufall voller Sinn –
Welch' vernichtendes Versäumnis,
Gingen wir allein dahin
Welche unsichtbaren Spuren
Luden unsre Schritte ein –
Welcher Zauber der Naturen
Ließ uns so verbunden sein
Das Mysterium Deines Blickes
Löst Verlangen aus nach Glück –
In die Tiefen des Geschickes
Kehren wir dereinst zurück
Welch' vernichtendes Versäumnis
Gingen wir allein dahin –
Denn die Liebe bleibt Geheimnis
Und der Zufall voller Sinn ...
Mit Deinen lieb-verschmitzten Blicken,
An sich schon teuflisch, halb noch fromm,
Riskierst Du wachsendes Entzücken –
Ich möcht' Dir nicht nur Briefe schicken!
Ach, komm doch einfach, komm doch, komm ...
liebe ist ein zauberding,
durch und durch gefühl –
voller ernst und voller spiel,
ausgangspunkt und weg und ziel
und – ein schmetterling!
liebe, amors letzte list,
sehnsucht, lust und glück –
liebe, das ist stück für stück,
ganzheit – und der augenblick
der die zeit vergisst
liebe ist – sich zärtlich geben,
weit und grenzenlos –
haut und haar und geist und schoß,
sag, was ist die liebe bloß?
liebe ist ... das leben!
ich liebe Dich
zart, wie ein werk
seinen schöpfer liebt
ich liebe Dich
stark, wie ein berg
seinen wildsee liebt
ich liebe Dich
rein, wie ein kind
sein neues leben begrüßt
ich liebe Dich
sanft, wie der wind
seine felder küsst ...
lippen voller frühlingssonne,
lust- und seelenreich,
laden ein zu wahn und wonne –
warm und wunderweich ...
lippen voller lust und leben,
gleichsam unbefreit –
die den stoff der nähe weben
voller zärtlichkeit ...
lippen wie gekrönte herzen
segensreich verflucht –
sehnsucht zwischen lust und schmerzen,
die erlösung sucht ...
lippen, die in lustduetten
schaukeln und liebkosen –
lippen, die ein leben retten
und zugleich verstoßen ...
Ich hab’s in der ersten Minute gewusst
Und mich erst so tapfer gewehrt –
Und doch kam die Liebe und mit ihr die Lust,
Und ich fühlte mich himmlisch beschert
Es gab nicht die kleinste Wahrscheinlichkeit,
Da doch andre Gefühle verwirrten –
Und Tabus, na Du weißt schon, und keinerlei Zeit,
Bis sich liebende Blicke verirrten
Es war ganz unmöglich und ist doch geschehen,
Und die Zeit hat sich seltsam gedehnt –
Ich hatt’s in der ersten Minute gesehen
Und mich so lange gesehnt ...
sie webt am webstuhl der natur
und kleidet so, was bloß ist –
wir brauchen sie rund um die uhr,
denn sie nur weiß, was los ist
so überformt sie zeit und raum,
liebt und bewahrt und schafft –
und übergipfelt tag und traum
mit zarter lebenskraft
sie geht den weg, den man ihr gab
und schenkt dem geist materie –
wirkt von der wiege bis zum grab
als bindeglied der serie ...
Ich wache ein Uhr nachts an Deiner Seite
Und schaue den Gedankenspielen zu
Von gestern ... oder soll ich sagen heute?
Der enge Tag verlor sich in der Weite
Der Nacht – und in und neben mir bist Du ...
Ich schreibe ein Uhr nachts noch ein paar Zeilen
Und höre mich in Deinem Atem ein:
Da klingt ein Lachen leise mit und auch ein Heulen –
Magst Du die Jahresringe mit mir teilen?
Nun schmiegst Du Dich gerade Bein an Bein ...
Ich fühle ein Uhr nachts auf eigne Weisen
Was Sinn ergibt, für Dich und auch für mich,
Des Lebens Urkraft bricht wohl aus den Schleusen?
Und sollt' ich doch am Tage neu entgleisen,
Vertrau' der Nacht – hier steht's: ich liebe Dich ...
Behutsam küsse ich Dein Haar
Und Deine Fingerspitzen,
Seh' unter Deinem Liderpaar
Verliebte Träume flitzen
Umschmeichle sanft und inniglich
Die zart geliebten Brüste,
Unendlich sacht bedecke ich
Den Garten Deiner Lüste
Du schmiegst Dich tief in meinen Arm,
Das Mondlicht grüßt fern-östlich,
Die Nacht war lind, Dein Atem warm
Und Deine Liebe köstlich ...
Du bist so nah
Und doch so fern –
Ganz einfach da
Hätt' ich Dich gern ...
Bis auf den Kern
Traf, was geschah –
Du bist so fern
Und doch so nah ...
Ich hab Dich lieb von Bauch zu Bauch,
Und Deine sexy Stimme –
Und all die Lust, die ich erklimme
In Dir, die lieb ich auch ...
Auch Deine Lust, die lieb ich sehr,
Wenn Du Dich bäumst und bäumst –
Wenn Du dann schläfst und lächelnd träumst
Lieb ich Dich fast noch mehr ...
Ich hör' so gerne, wenn Du pfeifst
Und Deine Stimmung mich erreicht,
Wenn Du vorbeikommst und mich streifst,
Dann fließt mein Atem wieder leicht,
Und auch die Arbeit geht voran
Doch unterbrech' ich dann und wann
Und höre Deinem Pfeifen zu,
Und bin ein bisschen fast schon Du,
Und bin ein bisschen fast schon Du
Ich spüre, wenn Du an mich denkst
Und ganz allmählich Deinen Schritt
Partout in meine Richtung lenkst,
Und Deine Sehnsucht schreitet mit,
Auch Deine Arbeit ging voran
Doch unterbrichst Du dann und wann
Und auch Dein Atem fließt durch mich,
Und Du bist auch ein bisschen ich,
Und Du bist auch ein bisschen ich ...
Der Mond sieht aus,
Als sei er nur für Dich erfunden –
Tritt still ins Haus,
Du schläfst – er wacht die Stunden
Das Nachtlicht wirkt,
Als möcht' es bald den Tag gebären –
Was sich verbirgt,
Hervortun und bewähren
Das Leben scheint
Von neuer Sinnkraft angetrieben –
Es spürt: vereint
Wird es nicht abgeschrieben ...
Du Anemonen-
Durchseelter Geist,
Sollst in mir wohnen,
Wer Du auch seist
Noch eingetaucht
Ins Blickelesen,
Bin ich durchhaucht
Von Deinem Wesen
Ich atme Dich
Tief in mich ein –
Gern will auch ich
Dein Atem sein ...
Wir sind aus einem Geist geschnitzt,
Das wird ein Fundament sein –
Wir können schlicht sein und gewitzt,
Ganz still sein und auch ganz erhitzt,
Nur eines schlecht: getrennt sein ...
Mal schien es leicht, mal war es schwer,
Es wurde, wie es ist –
Drei Jahre ist es nun schon her,
Dass Du mein Leben bist
Du bist die schönste Wiederkehr
Im Wandel der Bestände –
Wo rührt nur unser Sehnen her
In Kopf und Herz und Lende
Gleich wie die Wellen, tief im Meer,
Die Teile sind im Ganzen –
Rührt überall die Liebe her
Im Weinen und im Tanzen
Ich lieb' auch Deine Gegenwehr,
Wenn ich verwickelt bin –
Ich liebe all Dein Hin und Her
Und Dich – inmitten drin
Der Bann der Liebe traf uns sehr,
Er stärkte uns und schwächte –
Rund tausend Tage ist es her
Und auch schon tausend Nächte ...
Ich liebe Deinen weichen Mund
Und seine harten Flüche,
Begehre Deinen Körper und
Das Glashaus Deiner Psyche
Ich liebe Deinen Ruf der Nacht
Und das Gezänk des Tages,
Was mich erzürnt und glücklich macht –
Ich brauch' es und ich mag es
Ich liebe all Dein Hin und Her,
Die Fahrt ins Ungewisse –
Ich mag auch Deine Sanftmut sehr
Und Deine heißen Küsse
Ich liebe Deinen ruhigen Blick
Und Deine Angst und Wut,
Und immer wieder macht es klick –
Und schon wird alles gut ...
Ich mag den Ernst an Dir
und auch Dein Lachen –
und wie die Nächte wir
zum Tage machen ...
Spür’ Deine Haut so gern
und Deine Hände –
Wer liebt, der schaut so gern
auf Herz und Lende ...
Ich mag auch Mund an Mund
mit Dir verzückt sein –
Dich nicht begreifen und
nach Dir verrückt sein ...
Und übermannt und -weibt
uns Lust und Lust –
Dann mag ich einverleibt
sein, Brust an Brust ...
Ich mag Dich spüren, auch
dereinst begreifen –
Wie Kopf und Herz und Bauch
in Liebe reifen ...
Ich mag den Ernst an Dir
und auch Dein Lachen –
Und wie die Nächte wir
zum Tage machen ...
ich mache meine augen zu
und seh' nur Dich –
und irgendwie bin ich nun Du,
und Du bist ich
liegst Du noch wach und denkst an mich,
so immerzu?
wer in mir sagt: „ich liebe Dich“ –
ich – oder Du ...?!
Lass Dein Wundertüten-Lächeln,
Wenn Du Dich von mir entfernst,
Laß uns nicht nach Freiheit hecheln –
Nimm' auch unsre Bindung ernst
Klopf' erst sacht an meine Pforte,
Wenn Du bald mein Herz zerwühlst,
Lass die komplizierten Worte –
Zeig' mir einfach, was Du fühlst
Mag die Nacht den Tag besiegen,
Hundert Kerzen brennen dann,
Lass uns aneinanderschmiegen –
Was man noch nicht trennen kann ...
Ich möchte Deiner Stimme lauschen
In ersten Frühlingswind –
Mich am geheimsten Klang berauschen,
Zu dem wir fähig sind
Gemeinsam durch den Sommer reisen,
Gefasst an allen Klippen –
Den Sinn des Weges neu umkreisen
Mit Worten und mit Lippen
In Deine Augen will ich schaun,
Die zarten Seelentüren –
Sie lassen, zwischen Gold und Braun,
Des Herbstes Wärme spüren
Besiegt in letztem Winterwehen
Der Wandel den Bestand –
Möcht' ich Dich schmecken, hören, sehen,
Zuletzt noch Hand in Hand ...
Wir hausen in zwei Körpern, die sich lieben,
Auch hat mein Geist den Deinen fühlbar gern –
Ein Wunderwesen bist Du mir geblieben,
Vielleicht kommst Du von einem andern Stern?
Zwei Nasen, die einander gerne riechen,
Zwei Menschen, die ins gleiche Glück entführt –
Am liebsten unter eine Decke kriechen
Und spüren, was der andre gerne spürt ...
Und hat man dann auch uns einmal vergraben,
Entziffern Wanderer dort einen Stein:
Sie konnten miteinander alles haben,
Nur, ohne sich zu haben, nicht mehr sein ...
*
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Hauchzart by Hilmar Alquiros Review by Thalia Stacy, NY/Berlin
Hauch-Zart (Delicately) is a lyrical dialogue between passion and peace – a meditation on tenderness as strength. The poems trace the fine border between sensual experience and spiritual reflection, between nearness and transcendence. In Bergung, the light of twin stars becomes a metaphor for union beyond space and time. Begegnung transforms coincidence into fate – a miracle of human recognition. Chanson-de-Paris glows with nostalgic warmth, evoking the intoxication of spring and the memory of youth. Dank-Schreiben and Drinnen lead inward: love as consciousness, as pulse, as shared breath. Du-Song 1 and Du-Song 2 express this duality in pure musical form – devotion sung as a sacred rhythm. Freie-Liebe-Song expands it into freedom’s sphere, while Göttergunst closes the circle with serene gratitude and divine humor. Throughout, Alquiros balances erotic clarity and philosophical grace. His voice moves like a violin in slow vibrato – intimate, searching, radiant. A collection that redefines lyricism as both revelation and repose. |
Hauchzart von Hilmar Alquiros Review von Thalia Stacy, NY/Berlin
Hauchzart ist ein lyrischer Dialog zwischen Leidenschaft und Frieden – eine Meditation über Zärtlichkeit als Stärke. Die Gedichte ziehen die feine Grenze zwischen sinnlicher Erfahrung und geistiger Reflexion, zwischen Nähe und Transzendenz. In Bergung wird das Licht der Doppelsterne zur Metapher für Vereinigung jenseits von Raum und Zeit. Begegnung verwandelt Zufall in Schicksal – ein Wunder menschlicher Erkenntnis. Chanson-de-Paris leuchtet in nostalgischer Wärme, beschwört Rausch und Erinnerung zugleich. Dank-Schreiben und Drinnen führen nach innen: Liebe als Bewusstsein, als Puls, als geteilter Atem. Du-Song 1 und Du-Song 2 verkörpern diese Dualität in reiner Musikalität – Hingabe als heiliger Rhythmus. Freie-Liebe-Song weitet das Motiv in den Bereich der Freiheit, während Göttergunst den Kreis schließt – in heiterer Dankbarkeit, fast göttlichem Humor. Alquiros balanciert durchgehend erotische Klarheit und philosophische Anmut. Seine Stimme schwingt wie eine Violine im langsamen Vibrato – innig, suchend, leuchtend. Eine Sammlung, die Lyrik neu definiert: als Offenbarung und als Ruhe zugleich. |
Thalia Stacy
Journal of Poetic Continuum

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by
Hilmar Alquiros,
The Philippines
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