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dr. hilmar ebert,
aachen
Faschingsschach 2000
...
Sensation: Mensch löst Schachaufgabe 16 mal „schneller“ als
Computer!
Da
die Zeit bekanntlich immer schnelllebiger zu werden beliebt, liegt
es nahe, auch das Lösen von Schachaufgaben über die radikale
Verkürzug der geforderten Zügezahlen zu beschleunigen.
Zeitvergeudung, Matt in drei oder noch mehr Zügen zu lösen– dafür
gibt es doch Computer!
Hilmar Ebert, Aachen
Tele-Tipp 1.1.2000

Matt
in einem Viertelzug (!!!)
Computer benötigen hier 4 volle Züge, also das Sechzehnfache der
menschlichen Zügezahl, ein schier unüberbietbarer Rekord!?
Computer: Matt in 4!
1.Dd5?/1.Dc7+? Ka5!; 1.Dd4+?
(Kb5:?/Kc7?) aber: 1...Ka5! Darum:
1.Kb8!?
Ka5 2.Kc8! Kb6 3.Db4 Ka7 4.Da5# - Na ja, Preisniveau erreicht
diese schnöde Lösung sowieso nicht.
Mensch: Matt in ¼! Die wesentlich
geistvollere humanoide Lösung! Schwarz hatte natürlich zuletzt a7-a5
gezogen, das dürfen wir (allerdings nur an Fasching und an
Silvester!) unterstellen. Der schwarze Bauer a5 wurde bereits
entfernt (e.p.-Schlag) = ein halber Zug; der Bauer führt nun von
seinem nächsten halben Zug (b5-a6) nur die Hälfte aus, landet also
auf dem Schnittpunkt aus a/b und 5/6 = ein Viertelzug, von wo aus er
fröhlich mattsetzt, von der Dame sichtlich gedeckt. Überdies ein
sogenanntes Idealmatt, da
alle Steine am Matt beteiligt sind und jedes Fluchtfeld aus nur
einem Grunde verwehrt ist, somit problemschachästhetisch begründet!
P.S.
In
Hilfsmatt-üblicher Zählung (der weiße Mattzug als Teil eines
Zugpaares = Halbzug) ist hier bereits das (Hilfs-) Matt in einem
Achtelzug erreicht, drum setzt der Autor an dieser Stelle ein
Flasche Champagner aus für die erste korrekte Darstellung eines Matt
in einem Sechzehntelzug ...
Herzlichst
h.e. |