# 190 by © Hilmar Alquiros, Philippines

 

 

hilmar ebert, aachen

 

Kegelspiele

 

Artikel-Beitrag  zur 2. Auflage

 des Orlimont-Buches Kuhn/Murkisch, Okt. 1999

von Dr. Hermann Weissauer

 

 Orlimont liebte das Kegelproblem und regte dieses einzigartige Gebiet mit an! Im folgenden einige Beispiele aus der bunten Wunderwelt des Kegelpro­blems, ursprünglich vor Erscheinen meines Buches (Kegelschach, he-chess 03, 1998, mit Friedrich Wolfenter) vorgesehen, darum nun etwas gestrafft und nachredigiert:

 Das älteste „normale“ (= direktes Matt, orthodox, Kegel in der Diagramm­stellung!) Standard-Kegelproblem, das mein Buch über Kegelschach aufzuweisen vermag, stammt aus dem Jahre 1871:

 

Patrick T. Duffy

Westminster Papers, 1871 (!)

# 4   C+

 

auch zitiert als: A. Duffy ® The Problemist III 1988 S. 396

1.Ng3? (1...c2?  2.Qa1+; 1...e2??  2.Nf5#) 1...d2!; 1.Qg1(g2)? (1...d2??  2.de3:#) 1...c2!

1.Nd2! cd2:  2.Qa1+ c3  3.Qa4+ c4  4.Qa7#,  1... ed2:  2.Qg1+ e3  3.Qg4+ e4  4.Qg7#; Zweifacher Dreiklang (1...  c2?  2.Qa1+ c3  3.Qa4+ oder 3.Nb3+ Dual; 1...e2?  2.Qg1+ e3  3.Qg4+ oder 3.Nf3+ Dual)

Zwar aus heutiger Sicht triviale Mattführungen, aber immerhin mit flottem Springer-Opfer (zweifach!) und der schwierigeren Königsstellung auf der 4. Reihe, die bis heute eine Rarität blieb ... [Nr. 10 im Kegelbuch]

 

Noch älter war allerdings der Gedanke, die Kegelstellung zum Schluß der Lösung erscheinen zu lassen:

 

Carl Friedrich von Jaenisch

ca. 1849  (Variation)

"Der eiserne Käfig des Tamerlan"

Weiß opfert alle Figuren und setzt mit einem Stein matt (# 10) C-

 

1.f3+! gf3:  2.ed3:+ cd3:  3.Bf5+ ef5:  4.Re6+ Qe6:  5. Nf6+ gf6:  6.Rd4+ cd4:  7.a8B(Q)+ Qd5  8.B/Qd5+ ed5:  9.de5+ fe5:  10.Ng5# (10.Nd6+? Bdg6:!...). ® 6-faches Opfer im (geforderten!) Opfer-Minimal, ersticktes Matt. Nach fernöstlicher Sage wurde Mongolenherrscher Tamerlan von seinem Bezwinger Sultan Bajagid bis zum Tode in einem eisernen Käfig gefangen gehalten ... Zitiert auch in Lange, Handbuch der Schachaufgaben 1862, S. 79, Nr. 58!

 Laut Dr. Ralf J. Binnewirtz „nach Lionel Kieseritzky“ (Le Palamède II 1942, #11, wegen zweier weißfeldriger weißer Läufer von v. Jaenisch verbessert!) (Nr. 62).

 

 Das berühmte Kegelaufsatzturnier (Kegelaufsatz = Kegelstellung!) im Deutschen Wochenschach, 1906-1907, verlangte ausschließlich Vierzüger mit schwarzem König auf d5 samt Kegelkranz der Bauern, weißer Dame und zweiter weißer Figur (Springer, Läufer, Turm). Alle Aufgaben des Turniers finden sich im Kegelbuch.

 Welche Möglichkeiten wurden seitdem erkannt und ausgelotet? Machen wir einen kleinen Streifzug durch die wundersame Vielfalt der Kegelmotive! Sogar Studien gibt es (einige wenige), wie etwa:

 

Boris N. Sidorow

Schachmaty (Riga) 1985

2.Preis

Weiß gewinnt   C-

 

1.g8N! Rf1  2.a8N! [#11, nun C+] Rf3+(!)  3.Kg4! Rg3+  (3...e3??  4.Nf6#)  4.Kh4! Rg4+  5.Kh5 und gewinnt, z. B. 5...Rg5+  6.Kh6 Rh5+  7.Kg7 Rg5+  8.Kf7 Rf5+  9.Ke8 Na6 (10.Nb6+ Nb6:  11.Ne7#).

Nicht aber: 1.a8N? Ra7!  2.g8N Rh7+  3.Kg4 Be2+ (4...d3!) bzw. 3.Kg3 Be1+ (4...c3!). Zweimal konsekutiven Springer-Umwandlung, 7-zügige weiße Schachflucht, Vermeidung eines Läuferschachs, „Turmleiter“. (Nr. 0)

 

Minimale sind ebenfalls rar - zuerst von Cathignol dargestellt; etwas mehr Inhalt zeigt:

 

Hilmar Ebert

C 7461.The Problemist XI/1987

# 8  C+

 

1.Qa2(c2,d2)? e3!;

1.Qe2? (d3 / f3?  2.Qb2+ / Qh2+) 1...e3!  2.Kg2?! d3! (2...Ke4?  3.Qc2+!)  3.Qb2+ Ke4!  (3...d4?  4.Qb7!) bzw.  3.Qd3: f3+!  4.Kf3: f4!

1.Qb2!! e3(!)  (1...f3  2.Qh2+ ... 4.Qh8#)

2.Kg2! Ke4(!) (2...f3+ 3.Kf3: f4 (3...e2  4.Qe2:#) 4.Qh2! f5 / Kf5 / ~  5.Qh8# / Qh5# / Qf4:#)

3.Qc2+ d3(!) (3...Ke5  4.Kf3!)  4.Qa4+ d4(!)  (4...Ke5  5.Kf3!)  5.Qc6+ Ke5(!)  6.Kf3! d2 / e2  7.Qb5+ d5  8.Qb8#

Fesselungswechsel gegenüber der Diagrammstellung, mit raffinierter Verführung (1.de2?!) und insgesamt 6 verschiedenen Mattbildern. [Nr. 2]

 Völlig neuartige Inhalte in Verführung und Lösung zeigt das folgende Stück mit der ungewöhnlichen Aufgabennummer:

 

Hilmar Ebert

12.000.Schach-Echo V/1987 (Korr.)

Mephisto gewidmet

# 8 C+

 

1.Qb1?! (analog: 1.Qa4,b3,a1,c1?) mit Fesselung scheitert an 1...f2!, nicht aber an:

1...e2+?  2.Re2:+! fe2:+  3.Kf2 f3(!)  4.Qh1! e1Q+(!)

(4...Kf4 / f4 / ~  5.Qh4# / Qh7# / Qf3:#)

5.Qe1:+ Kf4  6.Qg1 d2(!) (6...e4  7.Qg3#; 6...Ke4  7.Qg3(h1)... nebst 8.Qf3:#)  7.Qg3+ (Ke4  8.Qf3:#)

1.Kg1!! f2+  2.Kg2 fe1:N+(!)  3.Qe1: f3+  4.Kg3 f4+  5.Kg4 d2  6.Qb1+ d3  7.Qb4+ d4  8.Qb7#

 Völlig neuartige Inhalte in Verführung und Lösung: In der Verführung schei­tern Fesselungsschlüssel und anschließendes Turm-Opfer denkbar knapp, in der Lösung wird durch den Königsschlüssel Turm-Opfer durch Gabelprovoka­tion zum Ausgangspunkt eines Dreiklang-Minimal-Matts nach 4-stufiger Königsleiter.(Ursprünglich war die Stellung verdruckt, mit de1 und te2, er­schienen). (Nr. 59)

 

Zu der schwarzen Ornamentik der Kegelstellung kann auch Weiß eine optische Aufstellung besitzen, z. B. die sogenannte Home-Base (alle Steine auf den Anfangsfeldern):

 

Hilmar Ebert

3340.Schach-Report VII/1987

Version: Saarbrücker Zeitung / Heim und Freizeit, 1993

4. Ehrende Erwähnung

# 9  C+

 

[FIDE-Album 1986-1988 Nr. C 118]

1.Qh1? d2+  2.Kd1 d3!

1.Rd1? f2+! (1...d2+?  2.Rd2: f2+ ...  3.Rf2: d3! und analog der folgenden Verführung)

1.Ra2? d2+!  2.Rd2: f2+!  3.Rf2: d3! bzw. 3.Kd1 d3! und jeweils erst Matt im 10. Zug!

1.O-O-O! e2(!) (1...f2??  2.Qh1+; 1...d2+?  2.Rd2:! e2(!)  3.Re2:! ... #6)

2.Qf2 ... (2.Qg1? f2!  3.Qf2: ed1:~  4.Kd1: f3!)

2... d2+(!) (2... ed1:Q+?  3.Kd1: d2  4.Kd2: ... #8)

3.Rd2: d3 

4.Rb2!! ...

Die kleine, aber pfiffige Verbesserung (gespiegelt!) gegenüber der Urfassung mit Qd1 und Rh1. Auch ohne Brettrand ist dieser Zug eindeutig! Denn:

4...e1~(+)  5.Qe1:+ Kd4  6.Qf2+! Ke4(!) erfordert nun genau 7.Rb5! d2+  8.Kd2: d4  9.Qe1#! und 6...Kc4?! genau  7.Qb6!! Das also war des Pudels Kern(!):

® 7...d4  8.Qc6#, was eben nach 4.Ra2?? fehlen würde!!

4...d4 (4...d2+  5.Kd2: d4(!)  6.Rb5! d3  7.Rc5!)

5.Rb5 d2+ 

6.Kd2: d3 

7.Rc5! e1~(+) 

8.Qe1:+ Kd4  9.Qe5:#

Zugleich die einzigen Stücke mit 9 Zügen, Rochade als Lösung! (Nr. 62)

 

Sogar auf der dritten Reihe kann der schwarze König stehen:

 

Oskar Strycek

Sachové Umeni V/1970

# 3   C+

 

1.Qd7! (droht dreifach: 2.Qe4:+ Ke4:  3.Qf5#;  2.Qc4:+ Kc4:  3.Qb5#;  2.Qd4:+ Kd4:  3.Qd6:#)

1...c1~ / Bc5  2.Qe4:+ Ke4:  3.Qf5#

1...e1~ / Be5  2.Qc4:+ Kc4:  3.Qb5#

1...d1~  2.Qd4:+ Kd4:  3.Qd6:#

Schwarzer König auf der 3.Reihe! - Dualfreie Differenzierung dreier Droh­spiele (Fleck-Thema). (Nr. 73)

 

 Eine weitere Vertiefung stellt die Mehrlingsbildung dar:

 

Hilmar Ebert

1514.Die Welt 29.IX.1991

# 3   C+

a) Diagramm

b) Bb5 --> b4, #4

c) Bb5 --> b3, #6

 

a) 1.Nd2+? ed2:+  2.Kd2: (droht 3.Bd3:# oder 3.Re1#) 2...f2.

1.Nc3+! dc3:  2.Ra4+ d4  3.Bc6#

b) 1.Nc3+? dc3:! 

1.Nd2+! ed2:+  2.Bd2: f2+  3.Kf2: f3  4.Re1#

c) 1.Nc3+? dc3:!

1.Nd2+! ed2:+  2.Kf2! d1-bel.  3.Bd1: d2  4.Ra3 d3  5.Ra4+ d4  6.lf3:#

 Drei untereinanderliegende Läuferfelder mit dreifachem Springer-Opfer. (Nr. 78)

 

 Oder ein weiteres Beispiel mit dem sog. Striptease-Thema (Weiß entblättert sich langsam bis zum Minimum an notwendiger Bekleidung, die nötig ist, den Schwarzen zu ermatten):

 

Hilmar Ebert

C 7896.The Problemist VII/1990

# 3   C+

a) Diagramm

b) ohne Bb1, #7

c) ferner ohne sc1, #8

 

a) 1.Qe2? (1...c3??  2.Be4:#; 1...e3?  2.Qf3+ / Qg2+ e4  3.Qe4:#) 1...d3!

1.Ne2? (droht 2.Nc3#; 1...d3?  2.Ba2!! e3  3.Qd3:# bzw. 2...d2+  3.Qd2:# Fesselungsmatts) 1...c3!

1.Ba2! d3  2.Ne2 d2+ / e3  3.Qd2:# / Qd3:#

1...e3  2.Bc4:+ Kc4: / Ke4  3.Qb3# / Qg4#

 In der ersten Variante wird die Fesselung im Schlüssel auch im Matt genutzt (Qd3:#), in der zweiten Variante treten nach aktivem Läufer-Opfer zwei weitere Damenmatts (Epauletten) auf.

 

b) 1.Ke2? (1...d3+?  2.Ke3 c3(!)  3.Qa4! c4  4.Qa5+ c5  5.Qa8#) 1...c3!

1.Na2(e2)? (droht, auch nach 1...e3??  2.Nc3#)

1...d3?  2.Kd2!! - verblüffend! - 2...e3+ (2...c3+?  3.Kc3:! c4(!)  4.Da4!)  3.Ke3: e4  4.Nc3+ Ke5  5.Qf1 d5(d2)  6.Qf4#; aber:  1...c3!

Daher:

1.Qd2! d3  2.Kf2 c3  3.Qa2+ Kd4(!)  4.Qa4+ Kd5 (Denn 4...c4  5.Nb3+! Kd5  6.Qa5+ c5  7.Qa8# nutzt die Fesselung des schwarzen Bauern durch die Dame aus)

5.Ke3! (spielt mit!) c4  6.Qa5+ c5  7.Qa8#

Für den fehlenden Läufer greift der weiße Monarch mit ins Geschehen ein; zwei „Vierklänge“.

 

c) 1.Kf2? e3+!; 1.Qc2? d3!

1.Ke2! c3(!)  2.Qa4 e3  3.Kf3 e4+  4.Kf4 e5+  5.Kf5 c2 / e2  6.Qa2+ c4  7.Qa5+ c5  8.Qa8# (Nebenspiele vgl. Nr. 1!).

 Entspricht hier also dem Cathignol-Minimal: schlagfreier Dreiklang nach Königsleiter. Insgesamt ein Drilling mit dem „Striptease“-Thema. [Nr. 85]

 

 Seltener sind angesichts der strengen schwarzen Vorgaben der Kegelstellungen echte logische Themen:

 

Hilmar Ebert

1074.Europa-Rochade V/1990

# 3   C+

 

a) 1.Kd1(f1)? / 1.Rb1? dc3:!

1.Rb2? (1...e3??  2.Nd3#; 1...ef3:?  2.Rb4! dc3:  3.d4# / Nd3#) 1...dc3:!

1.Ba5? (1...e3??  2.Nd3#; 1...ef3:?  2.Rc5! dc5: / d3  3.Bc7# / Bc3 # Fesselungsmatts),

aber: 1...d3!

1.Ba1!! ® Der erste Inder im Kegelproblem!

1... ef3:  2.Rb2 d3  3.Rb5#

 Hier mit Entfernungsschlüssel und Fesselung im Läufer-Turm-Spinger-Matt. Möglich ist hier auch b)Rc2 --> b2:

 Die unscheinbare Veränderung des Turmes erlaubt ein völlig verändertes Spiel:

1.Ba5? d3!

1.Rb4! dc3:  2.d4+ ed3:e.p.(!)  3.Nd3:#

Mit Läufer-Opfer, Bauernopfer und  En-passant-Schlag von Schwarz. [Nr. 100]

 

 Eine andere Spielform des Kegelmotiv ist die Erweiterung auf Figuren statt ausschließlich Bauern (Figurenkegel):

 

Denes Geczi

1801.Shahmat 1979-81

1.Lob Israel Ring Tourney

# 4   C+

 

1.Ke7! dc3:  2.Qb1 fg3:  3.Qb6+ Kf4  4.Qh6#; 1...a5  2.Qa1 dc3: / fg3:  3.Qa5: / Nd5+

1...fg3:  2.Qh4 Kf4 / Nh3(~)  3.Be5+ / Nd1+ Kf4  4.g5# (3...Ke5:  4.Qf6#)

 Entfernungsschlüssel, doppeltes Springer-Opfer, die Dame beschreitet ein ® Quadrat; in der letzten Variante auch Hineinziehungsopfer des Läufers. [Nr. 023]

 

 Eine weitere Spielart ist schon lange als Diagonal-Kegel bekannt:

 

Alain C. White

(nach John F. Keeble & Cardozo-Braga)

"Les Tours de Force sur l'Echiquier" 1906

# 2   C+

 

1.Qf5:+? ef5:!; 1.Qh7? ef3:!; 1.Qg3(h2)? f4!; 1.Ra5? c5!; 1.bc4:+? bc4:!; 1.Ne7+? Kd6!

1.Qg2! („öffnet ... das verwunschene Schloss“ / E. Ramin)

1...b4  2.bc4:#, 1...cb3:  2.Bb3:#; 1...c3  2.b4#; 1...c5  2.Rd6#; 1...d2  2.Qd2:#; 1...d6  2.Ne7#; 1...ef3:  2.Qf3:#, 1...e3  2.f4#; 1...e5  2.Qg8#; 1...f4  2.fe4:#

 Großer Diagonal-Kegel mit Zugzwangschlüssel und Varianten ® aller 8 Bauern, hier auf 10 Varianten, z.T. mit Echos, gesteigert. [Nr. 035]

 

 Zur Darstellung des weißen Kegels eignet sich natürlich das Selbstmatt gut:

 

Joachim Brügge

4235.Deutsche Schachzeitung XII/1980 (Verb.)

s#6   C+

 

1.Nc6+! Kd7  2.Rhd8+ Kc7  3.d6+ Kc6:  4.d5+ Kc5  5.d4+ Kc4  6.Qc2+ Qc2:#

1...Kf7  2.Rbf8+ Kg7  3.f6+ Kg6  4.f5+ Kg5  5.f4+ Kg4  6.Qg2+ Qg2:#

Springer- und Damen-Opfer, Echowendung der schwarzen Königsleiter. (Nr. 038)

 

 Der Charakter der Kegelstellung bleibt auch dann gegeben, wenn im Kranz um den König herum eine Lücke existiert (Fast-Kegel oder Öko-Kegel), um im Falles des mattsetzenden Springers die Mattökonomie zu gewährleisten (sonst würde ein Feld sowohl geblockt als auch vom Springer überwacht werden):

 

H. Grasemann

Deutsche Schachblätter 1950

2.Preis

# 6   C+

 

1.Qf4(d4)? Ke2!; 1.Bd3:+? R2d3:!

1.Qh3+! Ke2  2.Qf1+ Kf1:  3.Bh3+ Ke2  4.Bf1+ Kf1:  5.Nf5! Ke2(~)  6.Ng3#

 Opfer-Minimal mit Damen- und Läufer-Opfer zwecks Feldräumung auf f5 für den Springer mittels Beschäftigungslenkungen.

 „Weiß leidet an hinderlichem Übergewicht. Zuerst stört der Bf5! Ohne ihn ginge 1.sf5 2.sg3#. Dann die dg4, die den eigenen Läufer blockiert. Auf ärztlichen Rat strampeln wir also die überflüssigen Pfunde herunter.  Das geht herzerfrischend und gar nicht zimperlich: ... Nun paßt die Hose. - Ein Evergreen, einmal gesehen, nie wieder vergessen!“

W. Dittmann, A. Geister, D. Kutzborski, Logische Phantasien - Herbert Grasemann und seine Schachaufgaben, 1986. (Nr. 075)

 

 Oder die Lücke im Kegelkranz ermöglicht reizvolle Schachtreiben wie im folgenden Stück:

 

F. Bondarenko

1961.Feenschach 1960

Weiß gewinnt   C-

 

Filip S. Bondarenko

1.Qd8+! Rd6  2.Qb7+ Rcc6  3.Qb5+ R4c5  4.Qb3+ Rdc4  5.Qd3+ Red4  6.Qf3+ Ree4  7.Qg5+ e5  8.Qf7+ Re6  9.Qd8+! Rcd6  10.Qb7+ Rcc6  11.Qa5+ R4c5  12.Qb3+ Rdc4  13.Qd2+ Red4  14.Qf3+ e4  15.Qg5+ Re5  16.Qf7+ Re6  17.Qd8+! Rcd6  18.Qb7+ Rcc6  19.Qa5+ R4c5  20.Qb3+ Rdc4  21.Qd2# 

 Doppelter Rundlauf beider weißer Damen, Vorplanmanöver: Lenkung des schwarzen Bauern nach e4. [Nr. 051]

 

 Dass auch das Hilfsmatt im Kegelbereich zu seinem Recht kommt, versteht sich von selbst:

 

Peter Heyl

4606.Schach V/1964

h# 2, 4.1...   C+

 

I) 1.Rd2+! Qe2  2.Kd4 Qe2:#

II) 1.Rg5+! Qg4  2.Ke5 Qg5:#

III) 1.Qd8! Qf6  2.Kd6 Qd8:#

IV) 1.Ba7! Qc3  2.Kc5 Qa5#

 Minimal: zwei Echopärchen ergeben Epaulettenmatts aus den vier „Himmels­richtungen“. (Nr. 025).

  Die Verbindung von Springer-ökonomischer Fast-Kegelstellung und Aufbau (zumindest hinsichtlich des letzten und entscheidenden schwarzen Steines!) bildet den äußeren Rahmen im folgenden Problem:

 

Hilmar Ebert

4138.Die Schwalbe XII/1982

1. Preis

J. Feather gewidmet

h# 5, 2.1...    C+

 

I) 1.Be1!! d4  2.Qd2! d5  3.Qa5 d6  4.Qa6 d7  5.Ba5 Qc8:N#

II) 1.c3! d4  2.Bf1!! d5  3.Qe2 d6  4.Qa6 d7  5.Bb5 dc8:N#

 Doppelsetzung des bekannten Räumungs-Bahnungsmotivs, mit Springer-Um­wandlungsmatt in Minimalform (zuvor nur als Serienzüger mit Vorschaltzug von C. J. Feather bewältigt). [Nr. 085]

 

 Als hervorragendes Beispiel für einen Kegelaufbau im Hilfsmatt-Serienzüger kann das folgende Problem betrachtet werden:

 

Unto Heinonen

3901.feenschach VIII/1983

ser-h# 17   C-

 

1.f1B!  2.g1R!  3.Rg3  4.Re3  5.g3 ...  7.g1Q  8.Qg4  9.Bg2  10.Bd5  11.Ke4  12.Qf5  13.g4 ...  16.g1N!  17.Nf3 - Nc5#

 Minimalform: Kegel-Aufbau mit AUW! [Nr. 072]

 

 Eine noch sehr gemäßigte Form der Märchenbedingung stellt die Forderung Matt in genau n Zügen oder die hieraus entwickelte Matt in mehr als n Zügen dar:

 

Hilmar Ebert

14.Die Schwalbe VI/1993 S.253

Frühestes Matt in mehr als  

a)  3 Zügen

b)  4 Zügen

c)  5 Zügen

C+

 

jeweils: *1.Ne2#!

a) 1.Bd3:! e2  2.Be2:+ Ke3  3.Nh3 c2 / d4  4.Qd2# / Qc1#

b) 1.Be2! Nd2+  2.Kf1 c2  3.Qa1+ c3  4.Qa4+ c4  5.Qa7#

c) 1.Bh3! e2  2.Ne2:+ Ke3  3.Nc3: Kd4  4.Nb5+ Ke3  5.Qd2+ Kf3  6.Qf2#

(3..Kf4  4.Qg4+ Ke3  5.Qg5+ Kd4 / Kf3  6.Nb5# / Bg2#;  (auch 5.Qg3+ Kd4  6.Nb5#)

Jeweils Läufer-Schlüssel, nach Springer-Schlüssel im einzügigen „Quasi-Satz“! (Nr. 004).

 Im Kegelbuch finden sich Beispiele für die Verwendung traditioneller Märchenbedingungen oder –Steine und vielerlei weitere Spielarten mehr.

 

 Sogar die Position des Kegels wurde aufgegeben, um die Bowlingposition zu erfinden:

 

Friedrich Wolfenter

29.Das Schwalbe-Treffen 1990 in Lüneburg 1990  S. 92

Hilmar Ebert zum 40. Geburtstag gewidmet

# 3   C+

 

 Nach einer kleinen schematischen Bowling-Idee, die ich innerhalb unseres Briefwechsels formuliert hatte, flatterte nun die erste richtige Aufgabe als Geburtstagsüberraschung ins Haus:

1.Nd8? (droht 2.Qe6#) 1...ed3:! (2.Qf3+ e4  3.Qh5+ Nd5!)

1.Qg4(f5,d7,c8,h7)? ed3:!

1.Bc4:+! Kc4:  2.Qb3:! Kb3:  3.Na5#

Erstes publiziertes (!) Bowlingstück: mit doppeltem Hineinziehungsop­fer von Läufer und Dame (woraufhin h.e. sein Ur-Schema erleichtert in den Papierkorb warf!). (Nr. 094).

 Im Kegelbuch findet sich eine qualitative Auswahl vieler weiteren Formen (Weißer Kegel, Diagonal-Kegel, Schlußkegel, Fast-Kegel, sogar dreidimensio­nalen Kegel!, heterodoxe Kegelaufgaben, Kegelrekorde!).

 

h.e., Sonntag, 16. Januar 1994 / Korrektur 3.12.1998

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SYMBOL 211 \f "Symbol"  Dr. Hilmar Ebert, c/o Klaus, 52072 Aachen

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# 190: Kegelspiele.

Artikel-Beitrag zur 2. Auflage des Orlimont-Buches von:

H. Weißauer"P.A. Orlimont und seine Schachaufgaben. Leben, Werk und
Wirkung des P.A.O."

Hrsg. v. Kuhn & Murkisch. S. 545-559

IX 1999

 

 

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