# 178 by © Hilmar Alquiros, Philippines

 

 

 

hilmar ebert, aachen

 

 Kegelschach

 

Springaren S. 220 - 224, XI 1997, erschienen: I 1998

 

Wortlaut der Ausschreibung des Kegelaufsatzturniers aus dem "Deutschen Wochen­schach" 1907/I-II, einschließlich orthographischer Fehler sowie spezieller, da­mals üblicher Ausdrucksweisen:

 Aufgabenturnier.

Das Deutsche Wochenschach schreibt ein Aufgabenturnier unter folgenden Bedin­gungen aus:

Es sollen drei vierzügige Probleme gebaut werden, in denen von schwarzen Steinen nur enthalten sein dürfen: der schwarze König auf d5 und acht schwarze Bauern im Viereck um den König herum (s. Diagr.). In dem einen Problem soll sich (außer dem weißen König) nur die Dame und ein Turm auf dem Brette befinden, in dem andern nur die Dame und ein Springer, im dritten nur die Dame und ein Läufer. Alle drei Probleme müssen also Zwölfsteiner sein. Wir haben solche drei Probleme bereits in unserer Mappe und damit den Beweis, daß die Forderung keine Unmöglichkeit ent­hält. P.A. Orlimont und Prof. Nissl in Kaiserslautern haben sie verfaßt,  als Herr Nissl auf einem Gange zur Kegelbahn die Scherzfrage aufgeworfen hatte,  ob man den Kegelaufsatz nicht aufs Schachbrett übertragen könne, mit der Forderung, den besten Wurf zu tun.

 

 

 Die Idee der humorigsten Stellung aller Zeiten im Schach, der Kegelstellung, reicht tief in  das 19. Jahrhundert zurück; das Turnier 1907 im Deutschen Wochenschach aber löste eine größere Bekanntheit des Motivs aus und die Bewußtheit einer eigenständigen Kategorie. Inzwischen gibt es Kegelstücke mit erheblich erweiterten Möglichkeiten der Darstellung, der Bedingungen (auch Märchenstücke) und des Niveaus.

 In der neuen Buchreihe „he-chess“ ist als Band 3 „Kegelschach“ als umfassende Untersuchung und als Galerie einer überraschenden Vielfalt des Kegelmotivs angekündigt (ca. Sommer 1997); die beiden Autoren, der Verfasser dieser Zeilen (he) und Friedrich Wolfenter aus Stuttgart, den Rochade-Europa-Lesern wohlbekannt, hatten seit 10 Jahren unabhängig voneinander das komplexe und zum Teil schwer zugängliche Material zu diesem Gebiet gesammelt. Was lag näher, als sich in freundschaftlichem Teamwork einem noch vollständigeren, ausgereifteren Buch zu widmen?!

 Im folgenden einige Kostproben (Nr. 11-20 im nächsten Heft!), die besonders die unerschöpfliche Vielfalt der Kegel-Arten (Standardform, Schlußkegel, Figurenkegel, Diagonalkegel, weißer Kegel usw.) aufzeigen möchte!

 Vorbestellungen sind bereits beim Herausgeber möglich: ® h. ebert, alexianergraben 8, D-52062 aachen. Der Preis wird wieder, wie schon bei he-chess-1 („Top Helpmates“) und he-chess-2 („Moderne Kleinkunst“) trotz ca. 300 Seiten - in Leinen, Fadenhef­tung, Goldprägung - nur 39,80 DM betragen.

 

1

Carl Friedrich von Jaenisch

 (zu: "Der eiserne Käfig des Tamerlan")

ca. 1849

Gewinn

 

2

Tigran B. Gorgiew

1. Preis

Armenischer Wettbewerb  1965

Weiß gewinnt

 

3

Julius Buchwald

Schach-Echo  1964

Matt in  4

 

4

Gregor Werner

4362. Schach-Report  VI/1994

Matt in 5  a) Diagramm, b) Kf7 → h4

 

5

P. A. Orlimont

7765. Deutsches Wochenschach  IX/1907

Kegelaufsatzturnier

Matt in 5

 

6

Hilmar Ebert

(nach Robert Schopf)

Urdruck

Matt in 6

 

7

Peter Orlik

7117. Die Schwalbe  XII/1990

 

Matt in 2, 8.1...   Stellung illegal

 

8

Francis J. C. de Blasio

The Problemist  III/1954

 

Matt in 2

 

9

Roméo Bédoni

Pochv. Formánek 60 C., 6.6.1993

 

Matt in 2

 

10

Vladimir Bunka

Práce  20.X.1979

 

Matt in 2

 

 Lösungen:

 

Nr. 1:

Weiß opfert alle Figuren und setzt mit einem Stein matt (mit Mattdual): (Matt in 10)

1.f3+! gf3:  2.ed3: cd3:  3.Lf5+ ef5:  4.Td4+ cd4:  5.a8L(D)+ Ld5  6.Te6+ de6:  7.Ld5:+ ed5:  8.Sf6+ gf6:  9.De5+ fe5:  10.Sd6(g5) matt,  Mattdual.

Nr. 2:

1.Ke2+! Kb2  2.Le5+ c3  3.Dc1+ Kc1:  4.Lf4+ Kb2  5.Lc1+ Kc1:  6.Se5 Kb2  7.Sc4:+ Kc1  8.Ke1 e5  9.Se5: Kb2  10.Sc4+ Kc1  11.Ke2 e6  12.Ke1 e5  13.Se5: Kb2  14.Sc4+ Kc1  15.Ke2 a4  16.Ke1 a3  17.Se5 Kb2  18.Sd3 matt .

Hineinziehungsopfer mit Beschäftigungslenkung von Dame und Läufer, die an das berühmte Stück von Grasemann erinnern. ... Springer-Opferminimal, Ökokegel-Aufbau.

Nr. 3:

1.Sf4+? Kf1!  2.Kd1(2)?! f5!  (3.Sd5 f4); 1.Sh4+! Kf1  2.Kd1! f5  3.Sf5: Kg2  4.Se3 matt   (2...g2  3.Sf3: f5 4.Sd2 matt ; 2...Lg2  3.Sf5 Lh1/h1S(!)  4.Se3 matt   Schach-Auswahl­schlüssel, Springer-Minimal.

Nr. 4:

a) (1.Td8?/1.Te8? d3!; 1.Ke7? d3!; 1.Kf6? c3!)

1.Ta4! e3  2.Dh1+ e4  3.Dh6 d3  4.De6:+ Kd4  5.Tc4: matt

b) (1.Ta4? e3; 1.Db2?/1.Dd1? d3!)

1.Da2! d3  2.Ta4 Kd4  3.Kg3 d5  4.Db2+ Ke3  5.Df2 matt

 

Nr. 5:

Vom Autor gedacht war:

1.Sb1! (2.Sc3 matt ) d3  2.Sc3+ Kd4  3.Lf3! ef3:  4.Df2+ Kc3:  5.Db2 matt 

(Läuferopfer, Springeropfer, Opfer-Minimal!).

Ein Matt in 4 Zügen war (von W. Speckmann) bereits erwähnt worden - hier sind

® Cook 1.Lh5(d1/h3) oder ® Cook 1.Dh6(e2/f2) möglich (h.e.).

Der Computer enthüllt aber sogar ein Matt in 3 Zügen (!!):

1.Kb1?/Db2? bzw. 1.Lh5?/Le2?  e3!; 1.Lf5? ef5:!; 1.Lf3? ef3:!; 1.Dg2? d3!

Unbemerkt schlummerte aber über viele Jahre ...

® Cook 1.Dc2!! (2.Dc4: matt )  1...e3(!) (1...c3  2.Db3(a2)+ c4  3.Dc4: matt  c4  3.Dc4: matt ).

2.Lf3+ e4  3.De4: matt  mit simpler - und sogar dualfreier! - Hauptvariante.

Eine Warnung an Leichtgläubige: wenn es schon den Segen der Computerprüfung auf Korrektheit gibt, sollte man sie in der Neuzeit auch einsetzen ...

Nr. 6:

1.ef3:+? Kf3:!; 1.ed3:+? Kd3:!

1.Ta1! (Asymmetrie) stellt nun den einzigen Wartezug gegenüber dem - völlig dualfreien - vollständigen Satzspiel dar:

1...ed2:  2.Kd2: fe2:  3.Th3 f3  4.Th4+ f4  5.Th5 e1-  6.Te1: matt   (1...ef2:  2.Kf2: analog)

entsprechend 1...de2:  2.Ta3 (ed2:  3.Kd2: usw.) 2...ef2:  3.Kf2: d3  4. Ta4+ (oder 2...d3  3.Ta4+ d4  4.Ta5 ed2:/ef2:  5.Kd2:/Kf2: [1...fe2:  2.Th3 analog])

® mit Ta1 statt auf b1 zu Beginn (h.e.) und 1.Tb1! als Schlüssel ist zugleich das Homebase-Motiv erfüllt: exakt gleiche Lösungsvarianten und Verführungen, mit zusätzlichem opti­schen Probespiel 1.O-O-O? (ef2:/ed2:!).

Nr. 7:

Schwarz droht 1...e3+!;

1.Ddh1? ef4:! bzw. 1.Dfe3? d3!

I) 1.Dc6:+! Kc6:  2.Db7 matt ;  II) 1.Dc4:+! Kc4:  2.Db3 matt

III) 1.Dc5:+! Kc5:(!)  2.De5: matt  (Fesselung);  IV) 1.Dd6:+! Kd6:  2.Td8 matt

V) 1.De6:+! Ke6:  2.Df7 matt ;  VI) 1.Dd4:+! Kd4:(!) 2.Dd2 matt 

VII) 1.De5:! Ke5:(!)  2.Dg5 matt ;  VIII) 1.De4:+! Ke4:  2.Df3 matt

Acht Damenopfer auf allen 8 Blockfeldern; die Annahme des Opfers ist stets dualfrei.

Nr. 8:

1.f4? e5!; 1.bc4:+? bc4:!; 1.Sc7+? Kd6!; 1.Tg1? /Th2?/Tg3? e5!; 1.Db2? c3!

1.Tg6! b4  2.bc4: matt ; 1...cb3:  2.Db3: matt ; 1...c3  2.b4 matt ; 1...c5  2.Da8 matt ; 1...d2  2.Dd2: matt ; 1...d6  2.Sc7 matt , 1...ef3:  2.Lf3: matt ; 1...e3  2.f4 matt ; 1...e5  2.Td6 matt ; 1...f4  2.fe4:

Analog zu A. C. White, 1906: ® Großer Diagonal-Kegel, Zugzwangschlüssel, 10 Varianten nach Zügen ® sämtlicher 8 Bauern. Läufer- und Damenfunktion teilweise vertauscht.

Nr. 9:

1.Tfe7? (2.Le6: matt ) 1...Lg8:  2.Te5: matt ; 1...Lh1:!;

1.Lg2!

1...Ld7:/Lf5:/Lf7:/Lf3/Lg2:/Lb3:/Lb5:/Td3:/Tb5:/Lb7/La8:/  2.Td7: matt /Tf5: matt /Lf7: matt /Lf3: matt /Dg2: matt /Db3: matt /Tb5: matt /Td3: matt /Tb5: matt /Lb7: matt /Da8: matt

Nr. 10:

1.Tf2! (1.Td2? Da1+!) 1...Td~/Tf~  2.Ld5: matt /Lf5: matt  (Abzug, Fesselung)

1...Sd~/Sf~  2.Se7 matt /Sg7 matt ; 1...Dd4:/Df4  2.Lf5: matt /Ld5: matt ; 1...De4:  2.De4: matt

 

 

 

# 172: Kegelschach I.

Rochade Europa S. 46

IV 1997

 

# 178: Kegelschach I.

Springaren S. 220 - 224, XI 1997, erschienen:

I 1998

 

 

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