Spätlese
Gedichte 2000 ff.
by hilmar Alquiros
Nearness
You are so near,
Yet far away -
Quite simply here
I'd like you stay...
Until my core
Hit all that here -
You're far and more:
You are so near...
Nähe
Du bist so nah
und doch so fern -
ganz einfach da
hätt' ich Dich gern ...
bis auf den Kern
traf, was geschah -
Du bist so fern
und doch so nah ...
Achtsamkeit
Die Vergangenheit scheint mächtig,
Und die Zukunft nun bedächtig –
Doch des Lebens bunte Fahrt
Lebt nur in der Gegenwart ...
All der Zeiten eingedenk:
Jeder Tag war ein Geschenk ...
So verehrt der Weise wohl
Auch der Nächte Gegenpol
Durch die Zeiten, durch die Räume
Wandern Wirklichkeit und Träume ...
Hier und da und immerhin
Winkt ein wundersamer Sinn
Und es strömt und perlt und weist
Fern ein transzendenter Geist
Auf das Ganze hin und gibt
Liebe, die einander liebt ...
Insgeheim
Geheimnisvolles Blätterrauschen,
Als ob der Himmel sich verneigt -
Denn alle Kreaturen lauschen,
Wo das erhabne Eine schweigt
Geheimnisvolles Seelenspüren
Ob Du nun nah bist oder weit -
Nun öffnen sich die schweren Türen
Zur Welt der Unergründlichkeit
Geheimnisvolle innre Stimmen,
Sie flüstern, was noch niemand glaubt -
Und Hoffnungen, die weiterglimmen
Nach Dir und uns und überhaupt
Geheimnisvolles Insgeheim -
Kurz vor der Überwindung,
Legt nun mein Liebestod den Keim
Zur ewigen Verbindung ...
Wenn Du Dir
ein Herz fasst und es ist auch noch
zufällig meines und Du fasst Dir noch ein Herz
und sagst es mir, was Du Dir wünscht, dass
Du fühlst, wie Dein Herz sich so gerne
an das meine kuschelt, dann bin
ich sofort und ganz und gar
und ganz zweifelsfrei
glücklich
...
Schnee
Schneeflocken fallen sacht und unaufdringlich
In jenen tiefen Schoß, der Erde heißt -
Und Worte fallen so unwiederbringlich,
Bis lautes Schweigen alles niederreißt
Schneekristalle glitzern zaubersam,
Erzählen raunend aus der Welt des Lichts -
Und Deine Augen glitzern feucht und warm:
Sie wissen alles, doch Dein Mund sagt nichts
Schneewehen lösen Zeit und Raum auf,
Du suchst nach Worten, doch Du findest keins -
Und neue Rätsel tauchen Dir im Traum auf:
Und Wort und Stille, Licht und Nacht sind eins ...
Sparkles ...
Your eyes amaze - my nights and days,
Your smile for me - my destiny,
You at my side - my heart is wide,
My sparkling wife - my love, my life!
Göttergunst
Andere zeigen ihre Wut
oder ihren Neid bloß -
uns dagegen geht es gut,
innerlich und zeitlos …
Andere laufen gegen Wände,
stumm und unversöhnt -
wir ergreifen unsere Hände
und das Leben strömt …
Massen, die alleine sind,
oder überlastet -
Deine Locken grüßt der Wind
und die Seele rastet …
Eifrig irren sie umher,
andere zu verdammen -
uns jedoch fehlt gar nichts mehr
als viel Zeit zusammen …
Geister, die nur Leiber seien,
tönen all die Spötter -
Du und ich jedoch, wir leihen
uns die Gunst der Götter …
Augenblicke
Es fällt die Nacht, es steigt der Tag
mit Freude in den Schwingen -
Wie sehr ich diese Augen mag:
ich hör’ sie leise singen ...
Es fällt der Tag, es steigt die Nacht,
ich kann den Blick nun hören -
Wie tief er schaut, wie hell er lacht:
wie kann er mich betören ...
So taumeln Nacht und Tag und Nacht
wie zeitlos sanft dahin -
Das Leben hat die Zeit entfacht:
die Liebe ihren Sinn ...
Magic Moments
The night will fall, the day will rise
Delightful in my wing -
How much I like those magic eyes:
I hear them softly sing...
A falling day, a rising night,
A look to hear and see -
How deep these eyes, her smile so bright:
And how enchanting me...
So whirling night and day and night
In timeless gentle gleaning -
It’s Life that sparked all time and sight:
And Love inflamed its meaning...
Blossom Song
Once in exuberance, all nights
Read wishes underlying -
So glad and scared now, longing bites,
So full and long all days’ delights,
However years are flying...
As life got in us once like that
Beyond all measures free -
That gorgeous blossom song had yet
Rung out, when casually we sat
Together placidly...
Blütensang
Die Nächte einst im Überschwang,
wo Blicke Wünsche lasen -
ein Sehnen nun, so froh und bang,
mit Tagen, ausgefüllt und lang,
die Jahre aber rasen ...
Wie einst so Leben in uns klang,
frei über alle Maßen -
und doch, der schönste Blütensang
ertönte, wenn wir ohne Drang
still beieinander saßen ...
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