Shakespeare's Genius

 

 

 

So sweet a kiss the golden sun gives not

To those fresh morning drops upon the rose,

As thy eye-beams, when their fresh rays have smote

The night of dew that on my cheeks down flows:

 

Nor shines the silver moon one half so bright

Through the transparent bosom of the deep,

As doth thy face through tears of mine give light;

Thou shinest in every tear that I do weep:

 

No drop but as a coach doth carry thee;

So ridest thou triumphing in my woe.

Do but behold the tears that swell in me,

 

And they thy glory through my grief will show:

But do not love thyself; then thou wilt keep

My tears for glasses, and still make me weep.

 

 

William Shakespeare: Loves Labours Lost  

Act 4, Scene 3 FERDINAND [Reads]

http://shakespeare.mit.edu/lll/lll.4.3.html

So lieblich küßt die goldne Sonne nicht

Die Morgenperlen, die an Rosen hangen,

Als deiner Augen frisches Strahlenlicht

Den Tau der Nacht vertilgt auf meinen Wangen.

 

Der Silbermond nur halb so glänzend flimmert

Durch der kristallnen Fluten tiefe Reine,

Als dein Gesicht durch meine Thränen schimmert:

Du strahlst in jeder Thräne, die ich weine.

 

Dich trägt als Siegeswagen jede Zähre,

Aus meinem Schmerz fährt deine Herrlichkeit;

So schau, wie ich die Thränenschar vermehre,

 

Es wächst dein Ruhm, je herber wird mein Leid.

Doch liebe dich nicht selbst; die Thränen scheinen

Dir Spiegel sonst, und ewig müßt' ich weinen.

 

 

William Shakespeare: Verlorene Liebesmüh 

Vierter Aufzug. Erste Scene. König (liest)

http://gutenberg.spiegel.de/buch/-7056/6

 

 The sonnet from Shakespeare's Love's Labour's Lost is a richly evocative piece, comparing the beloved's influence to the natural luminance of the sun and moon, with an undercurrent of sadness tied to the speaker's tears. The German translation retains the metaphoric essence of the original text, echoing the natural imagery and emotional resonance.

 Comparing line by line, the translation adheres closely to the metaphors of sunlight and moonlight, while the emotional intensity conveyed through the imagery of tears is preserved. Notably, the translation captures the original's rhythm and form, which is crucial in maintaining the sonnet's structure and poetic flow.

 The German text reflects the original's conveyance of adoration and longing, with a nuanced touch in the choice of words like frisches Strahlenlicht (fresh rays of light) and Thränen (tears), which mirror the original's poetic devices. The final couplet's warning against self-love leading to perpetual sorrow is effectively translated, maintaining the original's cautionary tone.

 Overall, the translation showcases a thoughtful balance between literal fidelity and the need to adapt to the rhythms and sounds of the German language, a challenge often noted in translations of Shakespeare's works.

 Das Sonett aus Shakespeares „Love's Labour's Lost“ ist ein sehr bildhaftes Werk, in dem der Einfluss der Geliebten mit dem natürlichen Schein von Sonne und Mond verglichen wird, mit einem Unterton von Traurigkeit, der mit den Tränen des Sprechers verbunden ist. Die deutsche Übersetzung bewahrt die metaphorische Essenz des Originaltextes und greift die natürliche Bildhaftigkeit und emotionale Resonanz auf.

 Vergleicht man Zeile für Zeile, so hält sich die Übersetzung eng an die Metaphern des Sonnen- und Mondlichts, während die emotionale Intensität, die durch das Bild der Tränen vermittelt wird, erhalten bleibt. Besonders hervorzuheben ist, dass die Übersetzung den Rhythmus und die Form des Originals beibehält, was für die Erhaltung der Struktur und des poetischen Flusses des Sonetts von entscheidender Bedeutung ist.

 Der deutsche Text spiegelt die Verehrung und Sehnsucht des Originals wider, mit einer nuancierten Wortwahl wie „frisches Strahlenlicht“ und „Thränen“, die die poetischen Mittel des Originals widerspiegeln. Die Warnung des letzten Paares vor der Selbstliebe, die zu ewigem Kummer führt, wird wirkungsvoll übersetzt, ohne dass der mahnende Ton des Originals verloren geht.

 Insgesamt zeigt die Übersetzung ein wohlüberlegtes Gleichgewicht zwischen wörtlicher Treue und der Notwendigkeit, sich dem Rhythmus und dem Klang der deutschen Sprache anzupassen - eine Herausforderung, die bei Übersetzungen von Shakespeares Werken häufig zu beobachten ist.

© by Dr. Hilmar Alquiros, The Philippines  Impressum Data Protection Statement / Datenschutzerklärung